NiMH-Akku: Vorteile, Nachteile und Alternativen

Wenn Sie Ihren Werkzeugbestand auf Akkubetrieb umrüsten möchten, stellt sich die Frage, auf welche Batterien Sie am besten zurückgreifen sollten. Eine Option unter mehreren wären die weit verbreiteten NiMH-Akkus. Sie punkten mit einer vergleichsweise hohen Energiedichte, sind robust und lassen sich schnell aufladen. Im Vergleich zu anderen Akku-Typen fallen sie jedoch in puncto Lebensdauer ab. Sie möchten mehr über das Thema NiMH-Akkus erfahren und herausfinden, welche alternative Wege Ihnen sich bei der Akku-Auswahl eröffnen? Dann lesen Sie weiter!

Was genau sind NiMH-Akkus und wo kommen sie zum Einsatz?

Die Kurzbezeichnung NiMH-Akku steht für „Nickel-Metallhybrid-Akkumulator“. Ebendieser setzt sich aus einer positiven Elektrode (Kathode) aus Nickel(II)-hydroxid und einer negativen Metallhydrid-Elektrode (Anode) zusammen.

NiMH-Akkus gehören zu den gängigsten Batterietypen am Markt. Sie finden sie – häufig in Form von Mignon- und Micro-Batterien – sowohl in elektrischen Zahnbürsten, Fernbedienungen, Taschenlampen als auch in einigen Werkzeugen und unzähligen weiteren Geräten des täglichen Bedarfs wieder.

Worin bestehen die Vor- und Nachteile von NiMH-Akkus?

NiMH-Akkus bringen sowohl Vor- als auch Nachteile mit. Bevor Sie sich also für ebendiese Akku-Variante entscheiden, macht es Sinn, die Pros und Kontras gegeneinander abzuwägen. Wir helfen Ihnen dabei.

Neben der Tatsache, dass NiMH-Akkus jederzeit unkompliziert austauschbar und weit verbreitet sind, zählen folgende Punkte zu den Vorteilen des Akku-Typs:

  • einfache Handhabung
  • für gewöhnlich mittels Universal-Akku-Ladegerät aufladbar
  • wirtschaftlichere Alternative zu Einwegbatterien
  • vergleichsweise hohe Energiedichte
  • robust und temperaturunempfindlich
  • umweltfreundlicher als NiCd-Batterien

Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich allerdings eine Reihe von Nachteilen:

  • geringere Lebensdauer (etwa 500 bis 1.000 Ladezyklen)
  • schnelle Selbstentladung
  • Memory (Lazy-Battery-)-Effekt

Was hat es mit dem Memory-Effekt auf sich?

Im Vergleich zu den NiCd-Akkus (den „Nickel-Cadmium-Akkus“) fällt bei den NiMH-Akkus der sogenannte Memory-Effekt deutlich weniger ins Gewicht. Ganz von der Hand zu weisen ist er jedoch nicht. Doch was genau bedeutet eigentlich Memory-Effekt?

Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich bei diesem Phänomen um eine Konsequenz aus einer zu frühen Aufladung des Akkus. Das heißt im Klartext: Wird eine Batterie aufgeladen, obwohl sie noch gar nicht vollständig entladen ist, merkt sie sich diesen eigentlich noch nicht notwendigen Zeitpunkt. Die Speicherkapazität und damit die neue Einsatzzeit verringern sich aus diesem Grund automatisch. Im schlechtesten Fall wird die Batterie unbrauchbar.

Die gute Nachricht: Bei NiMH-Akkus fällt diese Reaktion deutlich seltener und abgeschwächter aus – ganz anders als bei NiCd-Akkus. Vielmehr bezeichnet man diese abgespeckte Variante des Memory-Effekts beim NiMH-Akkus lediglich als „Lazy-Battery-Effekt“.

NiMH-Akkus laden: Das sollten Sie dabei beachten!

Prinzipiell lassen sich NiMH-Akkus mit einem hohen Ladestrom aufladen. Um die Batterien jedoch auf die Dauer nicht zu beschädigen, sollte auch hier der Maximalwert nicht überschritten sowie einige weitere wichtige Aspekte bei der Aufladung berücksichtigt werden:

  • Laden Sie die NiMH-Akkus vor der Erstnutzung stets vollständig auf!
  • Verwenden Sie bei der Erstladung nicht den Schnelllademodus!
  • Benutzen Sie ausschließlich professionelle Akku-Ladegeräte beziehungsweise ein passendes NiMH-Akku-Ladegerät!
  • Überladen Sie die Akkus nicht! Ein Akku-Ladegerät mit Kapazitätsanzeige ist empfehlenswert.
  • Die Umgebungstemperatur beim Laden sollte im Idealfall zwischen 15 und 30 Grad Celsius liegen!
  • Laden Sie Ihre Akkus nie über Nacht beziehungsweise unbeaufsichtigt auf!

NiMH-Akku versus Li-Ionen-Akku

Moderne Akku-Werkzeuge und Geräte des täglichen Lebens arbeiten auf der Basis von Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ionen-Akkus). Der Hauptgrund dafür ist, dass ebendiese in der Lage sind, hohe Mengen an Energie zu speichern. Beste Beispiele für die breit gefächerten Einsatzgebiete von Li-Ionen-Akkus sind Smartphones, Notebooks und Maschinen aus dem Bereich des Heimwerker- und Gartenbedarfs.

In puncto Lebensdauer nehmen sich Li-Ionen- und NiMH-Akkus nicht viel. Allerdings fällt bei Ersteren der Memory-Effekt vollständig weg und auch das allgemeine Gewicht sowie die Größe sind bei höherer Performance deutlich geringer. Darüber hinaus unterliegen Li-Ionen-Akkus so gut wie keinem Pflegeaufwand und weisen weniger Selbstentladung als NiMH-Akkus auf.

Der Ladevorgang an sich bringt allerdings bei Li-Ionen-Akkus einige Einschränkungen mit sich. In den meisten Fällen müssen herstellereigene Lade- oder Akku-Schnellladegeräte verwendet werden, wohingegen sich NiMH-Akkus in der Regel in Verbindung mit Universal-Akku-Ladegeräten nutzen lassen.